Wie ich unlängst durch unsere venezolanische Austauschschülerin erfahren habe, gibt es Länder in denen es Lebensnotwendig ist das eigene Grundstück vor Fremden zu schützen. Wir reden hier von einer Mordrate von ca. 100 pro Tag und ich will gar nicht wissen von wie vielen Überfällen und Diebstählen. Keine Frage in einer solchen Lebenssituation muss man irgendwie sehen das man heile und gesund überlebt.
In Venezuela, und ich schätze es gibt solcher Länder noch mehr auf dieser Welt, ist es also überlebenswichtig sein Grundstück einzuzäunen.
Aber wie sieht das in Deutschland aus.
Unser Leben in Deutschland ist das auch so gefährdet, das wir uns vor unseren Mitmenschen schützen müssen? Muss ja wohl sein, wenn ich mir anschaue das es kaum ein Grundstück gibt das nicht eingezäunt ist. Aber dann gibt es ja auch die deutsche Gründlichkeit in Form vom Nachbarschaftsgesetz. Hier ist klar geregelt das Nachbarn einen gesetzlichen Anspruch auf, Achtung das ist ein tolles Wort, „Einfriedung“ haben.
Frieden, also der Gegensatz von Krieg ist wohl der wesentliche Bestandteil dieses Wortes. Gehen wir mal davon aus, dass um Frieden zwischen zwei Nachbarn, also Menschen die über viele Jahre nebeneinander leben, zu erhalten es unumgänglich ist diese durch z.B. Zäune oder Mauern von einander zu trennen. Dann heißt das doch im Umkehrschluss, dass zwei, ohne bauliche Hinderung zwischen ihnen, deutsche Bürger sofort in Krieg geraten wenn sie auf Dauer ohne Mauer nebeneinander leben.
Also müsste per Gesetz eigentlich jedes Grundstück eingefriedet sein. Ein Grundbesitzer, der sein Grund und Boden nun nicht einfriedet, macht der sich in Deutschland strafbar? Nein, aber Verklagbar. Der Nachbar kann vor Gericht gehen und das Errichten einer Einfriedung erzwingen.
Um aber noch mal auf die Ausgangsituation zurückzukommen, brauchen wir Deutsche keine Zäune um uns vor Fremden zu schützen, sondern um uns vor unseren Nachbarn zu schützen.