Es steht völlig außer Frage, die Gewalteskalationen in Hamburg von Seiten des schwarzen Blocks sind nicht akzeptabel. Es hat auch nichts mit Meinungsäußerung und dem Recht auf Demonstration zu tun, wenn Gruppen vermummter Menschen, und hier muss mal festgestellt werden, vorwiegend junger Männer, durch Hamburgs Straßen ziehen und diese verwüsten.
Jede Form der Gewalt sollte uns fremd sein. Den staatlichen Organen eben diese Gewalt vorzuwerfen und sie dann selber auszuüben, ergibt keinen Sinn. So sind solche Gewaltexzesse im wahrsten Sinne des Wortes, sinnlos und menschenverachtend.
Die Schuldzuweisungen in Hamburg sind extrem vielfältig, und ja es wird sich keiner der Beteiligten aus der Verantwortung nehmen können an der Situation aktiv beteiligt gewesen zu sein. Weder die Polizei, die Stadt Hamburg, die Politik, die Demonstrationsveranstalter und Demonstranten noch die Presse und Medien sind an diesen Gewaltausschreitungen unbeteiligt oder unschuldig.
Die Frage, ob eine solche Veranstaltung in Hamburg überhaupt hätte durchgeführt werden dürfen, kann einfach nur mit Nein beantwortet werden, es sei denn, eine solche Eskalation war gewünscht um von politischen Inhalten abzulenken. Denn eins steht jetzt schon fest.
Wir haben viel über Hamburgs Straßenschlachten erfahren, aber politische Inhalte sind während des G20 Gipfels nicht durchgedrungen. Das Abschlussergebnis ist so wischi waschi, das die Frage nach der Rechtfertigung all der ausgegebenen Milliarden und der entstanden Schäden sich nicht wirklich stellt.
Für mich als kleiner, beobachtender Bürger, Journalist und Blogger, ergibt sich das Ergebnis wie folgt.
Weiter so wie vorher, es hat sich nichts geändert. Das Schauspiel Politik geht in den nächsten Akt und wird versuchen die Zuschauer weiterhin hinters Licht zu führen um im Namen des Wachstums, die Profite der Großindustrie und Wirtschaft zu mehren.
Da werden dreistellige Millionen Beträge zur Minderung des Welthungers bewilligt und Milliarden Gewinne kalkuliert. Andersherum hätte ich ein besseres Gefühl dabei, dass die Politik verstanden hätte, was die Bevölkerung umtreibt.
Der wahre Erfolg aber sei es, dass sich etliche Staatsführer zum ersten mal persönlich kennengelernt haben. Super!
Das nächste mal, wenn ich ein paar Arbeitskollegen treffen möchte, lasse ich mir das auch von den Bürgern mit vielen Milliarden bezahlen und lege die zweitgrößte Stadt Deutschlands lahm.
Wenn das, der einzige Weg der Kommunikation der Staatsführer im 21. Jahrhundert ist, dann Gnade uns Gott, und den rufe ich eigentlich nie an.
Hamburg im Juli 2017 war eine Show wie sie ihres gleichen sucht, und hoffentlich nie finden wird.
Um das Klar zu stellen, mir tun die vielen tausend Polizisten ehrlich leid, die ihre Freizeit, ihre normalen Aufgaben für eine solch sinnlose Aktion wie den G20 Gipfel in Hamburg vernachlässigen mussten. Es ist erschreckend was wir hier von dem Freund und Helfer der Bevölkerung verlangen.
Halt, ich habe das nicht verlangt, dass dieser Gipfel dort in einem wohl bekannten Krisenherd stattfindet.
Wer bitte hatte nochmal diese Geniale Idee?
Waren das die Menschen, die mit Weitblick unser Land, unser Leben anführen und uns zu sicheren Häfen führen sollen. Die Menschen die vom Volk gewählt wurden um die Interessen ihrer Wähler zu vertreten?
Das herbeiführen und zulassen von Straßenschlachten und, oder wie es in der Presse hieß, kriegsähnlichen Zuständen, ist übrigens nicht im Sinne dieses Wählers.
Eine Regierung die mit einer so einfachen Situation wie 20 Politiker aus verschiedenen Länder locken 1000 bis 1500 gewaltbereite Hooligans an, nicht klar kommt, wie soll eine solche Regierung mit den echten Problemen dieser Welt klar kommen.
Welche Prioritäten sie setzt, hat am Wochenende die ganze Welt erleben dürfen.
Freude, schöner Götterfunken,
zu Explosionen und Plünderungen,
krasser kann man den Dissens zwischen Politik und Volk nicht darstellen.
Ob ein persönliches Treffen der Staatsführer sinnvoll ist, ohne Frage, nichts geht über ein persönliches Gespräch. Aber der Ton macht die Musik, und in Hamburg waren es Höllentöne die zu hören waren.
So nicht!